Warum gerade jetzt eine Online-Mitgliederversammlung richtig und wichtig ist

Warum gerade jetzt eine Online-Mitgliederversammlung richtig und wichtig ist

Liebe Mitglieder,

besondere Umstände erfordern besondere Maßnahmen. Daher melden wir uns, so kurz nach der Versendung der Einladung für die Mitgliederversammlung, erneut mit einer Information bei Euch.

In den letzten Tagen, unmittelbar vor und nach der Aussendung der Einladung zur Mitgliederversammlung, haben uns einige Anfragen, Mails und Nachrichten von euch zur anstehenden Versammlung erreicht. Sogar eine Online-Petition mit dem Ziel, die Durchführung der virtuellen Mitgliederversammlung zu verhindern, wurde auf den Weg gebracht.
Im Grunde haben alle „Wortmeldungen“ dasselbe Ziel, nämlich das Absagen der geplanten virtuellen Mitgliederversammlung sowie das Planen und Durchführen einer Präsenzveranstaltung.
In den unterschiedlichen Begründungen wird zum einen die „hektische“ Terminfindung bemängelt, vor allem aber wird bemängelt, dass an einer solchen „Online-Veranstaltung“ nicht alle Mitglieder gleichermaßen teilnehmen können. Als Gründe dafür wird u.a. fehlende „technische Ausrüstung“ oder auch generell fehlendes „technisches Verständnis“ angeführt.

Auch wenn die o.g. Stimmen wahrscheinlich nicht den Querschnitt der Meinung unserer Mitglieder wiedergeben, so nehmen wir diese Wortmeldungen und die damit vorgetragenen Bedenken sehr ernst. Deshalb haben wir, Heike, Andrea und Andreas, uns dazu entschlossen, euch noch vor der anstehenden Versammlung darüber zu informieren, warum wir uns zu diesem Weg entschlossen haben und wie es derzeit um die Arbeit im Zunftrat bestellt ist.

Vorweg zusammenfassend sei gesagt: Heike (Zunftmeisterin), Andrea (Kämmerin) und Andreas (Vizezunftmeister) stellen sich nicht mehr zur Wahl. Damit stehen alle derzeit vertretungsberechtigen Vorstände nicht mehr für eine weitere Amtszeit zur Verfügung.

Der Grund dafür, liegt in der Tatsache, dass für alle drei eine konstruktive (Zusammen)Arbeit mit Teilen des Zunftrates nicht mehr möglich ist. Es ist es uns wichtig zu betonen, dass die hier von uns dargelegten Entscheidungen und Einschätzungen allesamt von uns dreien gemeinschaftlich getragen und unterstützt werden.

Auch vorweg kurz erklärt: Wenn in diesem Brief nachfolgend die Rede vom „eingetragenen Vorstand“ bzw. vom „geschäftsführenden Vorstand“ ist, dann ist damit eben der erste Vorstand/ Zunftmeisterin, der zweite Vorstand/Vizezunftmeister sowie der dritte Vorstand/Kämmerin gemeint. Wir erwähnen dies nur der Vollständigkeit halber, weil uns in der Vergangenheit immer wieder „Amtsanmaßung“ sowie Überheblichkeit vorgeworfen worden ist, wenn wir bestimmte Tätigkeiten und Entscheidungen in unserer Eigenschaft als „eingetragene Vorstände“ bzw. als „geschäftsführende Vorstände“ durchgeführt und vertreten haben.

Wir wollen nun versuchen, euch unsere Sicht der Dinge, die Entwicklungen der letzten Monate im Zunftrat sowie die Gründe für eine Entscheidung zur Durchführung einer virtuellen Mitgliederversammlung / Urnenwahl / Briefwahl zu erläutern.

Wie wir alle wissen, beeinträchtigt das Pandemie-Geschehen nicht nur unser persönliches Lebensumfeld, sondern es beeinträchtig natürlich sehr stark auch unser Vereinsleben. Denken wir nur an die „ausgefallene“ Fasnet 2021 oder an die ganzen anderen Termine und Anlässe, die wegen Lockdown und zu hohen Inzidenzen nicht oder nur eingeschränkt stattfinden konnten. Zum zweiten Mal (2020 und 2021) waren wir nicht in der Lage, eine „ordentliche“ Mitgliederversammlung wie gewohnt abhalten zu können.

Dennoch lief das „Tagesgeschäft“ im Verein weiter, insbesondere der Start des Projektes „Sanierung Wernerhof“ stand zu Beginn des Jahres 2021 auf der Agenda. Bis zum 30.06. dieses Jahrs galt es, in Erfüllung des mit der Stadt geschlossenen Vertrages, diverse Beauftragungen (u.a. Architektenbüro) sowie andere Verhandlungen (Hausbank) auf den Weg zu bringen. Der Startschuss für das wohl wichtiges Projekt unserer Zunft für die nächsten Jahre stand also bevor. Uns drei Vorständen war und ist es ein Anliegen, dass das Projekt Wernerhof kontinuierlich und mit hohem personellem und zeitlichem Einsatz vom selben Team möglichst von A-Z durchgeführt und geleitet werden kann.

Aus diesem Grunde haben wir uns im März 2021 für die Durchführung von Briefwahlen eingesetzt. Uns war es einfach wichtig, dass wir, bevor das Projekt startet, nochmals von den Mitgliedern auf die jeweilige Amtszeit hin bestätigt werden bzw. vielleicht ein anderer Kandidat mit mehr Stimmen bestätigt in diese arbeitsreiche Zeit mit vielen Entscheidungen starten kann.

Die isolierte Durchführung von Briefwahlen ohne reguläre Mitgliederversammlung ist normalerweise so natürlich nicht vorgesehen und rechtlich auch gar nicht möglich. Für Vereine gibt es aber durch das Gesetz zur Abmilderung der Folgen der Covid19-Pandemie Möglichkeiten, tatsächlich eine reine Briefwahl zur Bestimmung eines neuen Vorstandes bzw. der weiteren Gremien durchzuführen. Die sonstigen erforderlichen Tagesordnungspunkte wie z.B. Kassenbericht, Bericht der Zunftfilzer und Anträge, können dann in einer Präsenzveranstaltung „nachgeholt“ werden, sobald diese nach den geltenden Verordnungen wieder möglich ist.

Das von uns ausgearbeitete Konzept für eine Briefwahl wurde durch unsere Rechtsanwältin überprüft und freigegeben. Der Terminplan stand fest. Einer Durchführung der Briefwahl stand also eigentlich nichts mehr im Wege. Leider sahen das einige Mitglieder des Zunftrates anders und versuchten mit allen Mitteln die Durchführung einer solchen Wahl zu verhindern. Unter anderem wurde uns in diesem Zusammenhang mehrmals von Zunftratsmitgliedern „Amtsmissbrauch“, „Amtsanmaßung“ und ähnliches unterstellt und vorgeworfen. Als hauptsächlichen Grund für den Gegenwind wurde der fehlende Kassenbericht und das Fehlen des Berichtes der Zunftfilzer angegeben. Am Ende der ganzen Diskussion erreichten uns dann E-Mails mit exakt demselben Wortlaut aus den Reihen der Gruppenführung der Hexen, Räuber, Krattler und Schalmeien. In diesen und anderen Mails im Rahmen der Diskussion wurden Vorwürfe gegen die Kämmerin (Unregelmäßigkeiten bei Abrechnungen) bzw. auch Vorwürfe im Sinne von Amtsanmaßung und Eigenmächtigkeiten gegenüber allen drei Vorständen vorgetragen.

Aufgrund der festgefahrenen Diskussion war uns klar, dass man unserem eigentlich gut gemeinten Wunsch, das Projekt Wernerhof mit einer bestätigten Vorstandschaft zu beginnen, nicht nachkommen will.

Vielmehr wurde uns in diesen Tagen aber auch klar, dass in weiten Teilen des Zunftrates kein Vertrauen mehr in unsere Art der Arbeit besteht. Dies und einige persönliche Angriffe haben dann Heike, Andrea und Andreas dazu veranlasst, für eine weitere Amtszeit nicht mehr zur Verfügung zu stehen!

Man hat in der Folge dem vorgetragenen Wunsch aus Teilen des Zunftrates Rechnung getragen, hat eine Kassenprüfung vorgenommen, einen Kassenbericht vorgelegt und den Bericht der Zunftfilzer eingefordert.

Daraufhin fand am 18.06.2021 eine erweiterte Zunftratssitzung als statt. In diesem virtuellen Meeting wurde der Kassenbericht für 2019 und 2020 sowie der Bericht der Zunftfilzer vorgetragen. Die Kassenprüfung ergab keinerlei Beanstandungen!
Am Ende des Meetings wurde durch Heike bekanntgegeben, dass Sie für den 09.07.2021 eine virtuelle Mitgliederversammlung einberuft und für den 13.07.2021 eine Urnenwahl ansetzt.

Nun waren also alle geforderten „Formalitäten“ erfüllt und wenn es nicht immer noch eine pandemische Lage geben würde, wären der Weg frei für die Planung und Durchführung einer Präsenz-Mitgliederversammlung nebst Wahlen.

Wie wir alle wissen, haben wir derzeit sehr niedrige Inzidenzen und es werden immer mehr Lockerungen aus den Verordnungen heraus möglich. Dennoch ist es nach unserer Auffassung derzeit und auch auf absehbare Zeit eben nicht möglich, eine Präsenzveranstaltung durchzuführen. Eine Mitgliederversammlung im Freien wäre in der Theorie möglich. Wollen wir aber allen Ernstes unseren Kassenbericht, unsere Planzahlen sowie Diskussionen mehr oder weniger in der Öffentlichkeit „austragen“? Von dem Risiko, dass die Veranstaltung (un)wetterbedingt nicht stattfinden kann, mal ganz zu schweigen.

Nach derzeitigem Stand bräuchten wir für die Durchführung einer Indoor-Präsenzveranstaltung einen Veranstaltungsort mit einem Fassungsvermögen von mind. 1000 Menschen. Bei zu erwartenden ca. 300 Teilnehmern an einer Mitgliederversammlung darf, nach den aktuellen Verordnungen, der Saal oder die Halle nur zu 30% ausgelastet sein. Nach Rücksprache mit dem Kulturamt der Stadt Ravensburg steht uns in Ravensburg auf absehbare Zeit (September/Oktober) dafür keine passende Räumlichkeit zur Verfügung.

Abschließend dazu sei noch folgendes angemerkt: Würdet ihr persönlich derzeit sowohl die organisatorische als auch die moralische Verantwortung dafür übernehmen wollen, dass sich Menschen bei einer solchen (eigentlich vermeidbaren) Präsenz-Veranstaltung infizieren, vielleicht erkranken und in der Folge vielleicht sogar versterben? Wir haben für uns die Entscheidung getroffen!

Die oben erwähnte Entscheidung von Heike, Andrea und Andreas, sich nicht erneut für eine Wahl zu stellen wie auch das zerstörte Vertrauensverhältnis gegenüber einigen Mitgliedern des Zunftrates, erschweren die langfristig angelegten Arbeiten am Wernerhof bzw. lassen ein konstruktives Arbeiten nicht mehr zu. Um von der Zunft möglichen Schaden abzuwenden und um einen erfolgreichen Neustart für einen neuen Vorstand rasch zu realisieren, versuchen wir eben nun auf dem derzeit möglichen und rechtlich zulässigen Wege eine Mitgliederversammlung durchzuführen.

In der jetzt von einigen Mitgliedern geführten Diskussion wird die Durchführung einer virtuellen Mitgliederversammlung u.a. deswegen in Frage gestellt, weil angeblich nicht alle Mitglieder die Möglichkeit und das technische Verständnis haben oder aufbringen können, um an der Veranstaltung teilzunehmen.
Dieser Argumentation können wir leider nicht folgen. Wir leben im Jahr 2021, wir haben ein Durchschnittsalter unter den aktuell ca. 900 Wahlberechtigen von 45,14 Jahren! Wir sind der festen Überzeugung, dass wenn man – und das gilt im Übrigen nicht nur für die Teilnahme an einer virtuellen Mitgliederversammlung - wirklich den Willen hat, an dieser Veranstaltung teilzunehmen, man dann auch Mittel und Wege findet, dies zu tun.

Es ist zugegebenermaßen für den einen oder anderen von euch etwas „Neues“, es ist sicher auch für den einen oder anderen mit Mehraufwand oder mit dem Überwinden von Hürden verbunden, aber wir glauben fest daran, dass es durchaus machbar ist.

Wir setzen wirklich alles daran, dass die Vorbereitungen, die Anmeldung und die Durchführung dieser besonderen Mitgliederversammlung für alle dennoch einfach, gewinnbringend, informativ und erfolgreich verläuft. Allein die technischen Vorbereitungen (Personalisierte Wahlbenachrichtigung, Verfahren Briefwahl, Verfahren Anmeldung Mitgliederversammlung, Chatfunktion Mitgliederportal) haben bisher ca. sieben „Mann-Tage“ Arbeits- und Programmieraufwand verursacht. Es ist also bei weitem nicht so, dass wir „schnell mal eine Versammlung raushauen“ – sondern, dies alles ist aus guten Absichten heraus geplant und mit viel Arbeit verbunden.

Wir drei, als im Vereinsregister eingetragene Vorstände, wollen einen raschen, aber geordneten Übergang hin zu einer neuen Vorstandschaft herbeiführen. Dazu benötigen wir eure Mithilfe.
Wir sind uns bewusst, dass wir von euch, liebe Mitglieder, momentan viel abverlangen. Dennoch bitten wir euch, uns in der Durchführung dieser Mitgliederversammlung sowie den anschließend stattfindenden Wahlen, zu unterstützen und gemeinsam für ein gutes Gelingen zu sorgen.

Wir hoffen nun, dass wir mit unseren Ausführungen dazu beigetragen haben, dass ihr unsere Vorgehensweise versteht und nachvollziehen könnt. Wir können und wollen es nicht allen recht machen. Wir wollen und müssen aber dafür sorgen, dass unsere Zunft nicht durch einen mehr oder weniger nicht mehr handlungsfähigen Zunftrat zum Stillstand kommt. Bitte helft uns dabei!

Viele Grüße & Kolba-Hoch Verio

Heike, Zunftmeisterin
Andreas, Vizezunftmeister
Andrea, Kämmerin

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